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Starkes Zeichen für Vielfalt und gegen Rassismus im Handwerk

Mit einer Resolution „Das Handwerk: offen für alle“ bezieht die Vollversammlung der Handwerkskammer Hamburg Stellung gegen Ausgrenzung, Extremismus und Rassismus. 

Mit Blick auf die aktuell sehr präsenten Debatten über Extremismus und das Anwachsen verfassungsfeindlicher Denkweisen formuliert das Hamburger Handwerk in einer Resolution einen Standpunkt, in dem es sich klar zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und zur offenen Gesellschaft bekennt. Die am 13. März 2024 von der Vollversammlung verabschiedete Resolution „Hamburger Handwerk: offen für alle“ führt dazu aus:

Im Handwerk geht es nur gemeinsam

Jeglicher Extremismus zielt auf Eskalation, Polarisierung und Spaltung ab. Menschen werden aufgeteilt in „Erwünschte“ und „Nicht-Erwünschte“, „in Dazugehörende und Nicht-Dazugehörende“. Das droht Unfrieden in Betrieben und Belegschaften zu stiften. Dieser Unfrieden beschädigt im schlimmsten Fall das Wichtigste an Mittelstand und Handwerk: Nämlich, dass Kolleginnen und Kollegen verschiedenster Hintergründe friedlich zusammenarbeiten, Ideen entwickeln und Werte schaffen. Bei uns im Handwerk arbeiten bereits heute überdurchschnittlich viele Einwanderer und ihre Nachkommen, Menschen aus verschiedensten Kulturen und mit unterschiedlichen Religionen. Sie sollen sich auch in Zukunft sicher und willkommen fühlen. Handwerk steht für Weltoffenheit.

Internationales Team im Handwerk
© ELBCAMPUS – Kompetenzzentrum Handwerkskammer Hamburg

Handwerk lebt auch vom weltoffenen Standort Hamburg: Das Hamburger Handwerk ist vielfach Teil von Wertschöpfungsketten, die auf der Attraktivität Hamburgs als international vernetzter Wirtschaftsstandort basieren. Ein solcher Standort funktioniert aber nur, wenn Unternehmen sich auf stabile politische Rahmenbedingungen und Offenheit für Kooperation und Wachstum verlassen können. Die Effekte einer nationalistisch motivierten Wirtschaftspolitik der Abgrenzung treffen womöglich am schnellsten international agierende Unternehmen, denen etwa wichtige Fachkräfte aus dem Ausland abgeschreckt werden – aber deren Dienstleister, Partner und Zulieferer, gerade auch aus dem Handwerk, sind wirtschaftlich in erheblichem Maße mit betroffen.

Das Handwerk braucht Fachkräfte aus dem Ausland

In den Betrieben des Handwerks besteht großer Bedarf an Fachkräften aus dem Ausland. Ohne Auszubildende, Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland werden kleine und mittlere Handwerksbetriebe es sehr schwer haben, in den kommenden Jahren auch nur annähernd genug Mitarbeitende zu bekommen. Mehr denn je kommen bereits heute zahlreiche Handwerks-Auszubildende und auch erfahrene Beschäftigte aus Migranten-Communitys und finden in unseren Betrieben eine berufliche Heimat. Das Handwerk mit seinen oft familiären Strukturen erbringt besonders gute Integrationsleistungen, wenn es um Personen geht, die direkt aus dem Ausland in den Arbeitsmarkt kommen. Darauf sind wir stolz.

Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg, fasst zusammen:

„Im Handwerk zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hinwill. Das Handwerk steht allen offen. Extremismus, egal aus welcher Richtung, hat hier keinen Platz. In allen Gewerken arbeiten Kolleginnen und Kollegen mit unterschiedlichsten Herkunfts- und Zuwanderungsgeschichten zusammen, entwickeln Ideen und schaffen Werte für uns alle. Wir sind stolz auf die große Integrationsleistung, die jeden Tag Realität in unseren Betrieben ist. Über Aus- und Weiterbildung sowie Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse helfen wir Menschen mit Migrationshintergrund im Hamburger Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sich in der Gesellschaft zu integrieren und damit nicht zuletzt positiv zur volkswirtschaftlichen Leistung beizutragen. Wir freuen uns über jeden Kollegen, jede Kollegin mit ausländischen Wurzeln. Es ist wirklich schlimm, dass man dieser Tage eine gelebte Selbstverständlichkeit wie diese besonders hervorheben und betonen muss. Unsere Botschaft ist klar: Im Handwerk geht es nur gemeinsam!“