Danail Yankov – Lehrer aus Bulgarien

Auf Umwegen zum Traumberuf: Der Bulgare Danail Yankov ist Schauspieler, Bildhauer und Lehrer. Nach der Anerkennung seines Studiums in Deutschland kann er seine Begabungen verbinden.

Lehrer Yankov sitzt auf einem Tisch im Klassenzimmer
Lehrkraft Jankov übt mit den Kindern eine Tanzübung am Boden

In seinem Element: Danail Yankov mit Schülern im Unterrichtsfach Theater.

Sein Anerkennungsverfahren

Danail Yankovs bulgarisches Studium wurde von der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) als teilweise gleichwertig beschieden. Um eine volle Anerkennung zu erreichen und als Lehrer arbeiten zu können, gab es zwei Möglichkeiten: eine Eignungsprüfung oder eine Anpassungsqualifizierung (APQ). Yankov wählte die zweite Option, weil er zuvor nie als Lehrer gearbeitet hatte. Die staatlich finanzierte Anpassungsqualifizierung wird durch das IQ Projekt „Förderung für Lehrkräfte mit ausländischer Berufsqualifikation“ am zuständigen Landesinstitut für Lehrerbildung (LI) ergänzt. Neben den fachlichen Inhalten wurden dadurch auch seine berufliche Sprache, Medienkompetenz und interkulturelle Kompetenz trainiert. Im Anschluss fand er sofort eine Anstellung als Kunst- und Schauspiellehrer an einer inklusiven Grundschule in Hamburg-Altona.

 

Zwei Welten verbunden

Liebe bringt die Menschen in Bewegung. So war es auch bei Danail Yankov. 2006 zog er für seine Lebensgefährtin von Bulgarien nach Hamburg. Der heute 41-Jährige ließ dafür nicht nur Freunde und Familie zurück, sondern auch eine Karriere als Schauspieler und Bildhauer. In Hamburg machte er zunächst den Master in „Performance Studies“ und arbeitete anschließend als freier Künstler. Während eines Schauspielprojekts mit Kindern merkte Yankov plötzlich, dass diese Arbeit die ideale Verbindung seiner zwei Welten ist. Denn vor dem Schauspielstudium hatte er bereits in Bulgarien ein Lehramtsstudium in Kunst absolviert. Von nun an verfolgte er konsequent die Anerkennung seines Lehrerberufs und nahm dafür an der „Anpassungsqualifizierung für Lehrkräfte mit ausländischer Berufsqualifikation“ am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) teil, nachdem er dafür von der Hamburger Behörde für Bildung und Sport zugelassen worden ist. Nach der Maßnahme fand Yankov seine zweite große Liebe: die Louise Schroeder Schule in Hamburg-Altona. Die Kulturschule ist wie geschaffen für den Lehrer. Der Bulgare ist heute Beamter auf Probe, ein Hamburger Staatsdiener. „Jetzt mache ich genau das, was ich am besten kann. Ich arbeite als Lehrer und gebe meine Kunst an die Kinder weiter“, sagt Yankov stolz, vor allem aber glücklich und zufrieden.

Stationen im Überblick

  • Jul 2006 Auswanderung nach Deutschland
  • Mai 2012 Antrag auf Anerkennung bei der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB)
  • Jul 2012 Bescheid über die teilweise Anerkennung seines Abschlusses
  • Feb 2014 – Jul 2015 18-monatige Anpassungsqualifizierung an verschiedenen Schulen
  • Jun 15 Bescheid über die volle Anerkennung seines Abschlusses
  • Aug 15 Anstellung als Lehrer für Bildende Kunst und Theater: Louise Schroeder Schule Altona

 

Stand: Juni 2016 / Fotos: Axel Nordmeier

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