Erfolgsgeschichten

KFZ-Mechatroniker Karol Jefimow bei der Arbeit in einer Werkstatt
© Karsten Lehmann

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Karol Jefimow – Karosseriebauer aus Polen

Fachlich ist der polnische Karosseriebauer Karol Jefimow absolut sicher in seinem Job – doch manchmal fehlen ihm noch die deutschen Fachbegriffe für Spezialwerkzeug. Und er würde sich gern sicherer im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen fühlen. Das kostenlose Sprachcoaching von passage im IQ Netzwerk Hamburg hilft ihm dabei.

Die Bedürfnisse der Klienten sind vielfältig: Die brasilianische Buchhalterin möchte sicherer in formellen E-Mails werden, der syrische Speditionsmitarbeiter längere Texte besser verstehen und der iranische Ingenieur seine Meinung in Meetings selbstbewusster vertreten können. Sprachcoach Judith Rudolph besucht sie daher häufig direkt am Arbeitsplatz. „Denn hier zeigt sich am konkreten Beispiel, welche kommunikativen Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestellt werden. Einen festen Lehrplan gibt es dabei nicht. Und ich mache auch keinen Frontalunterricht, in dem Vokabeln gepaukt werden.“ Sie schaut vielmehr in jedem Einzelfall, was die Anliegen sind und welches Ziel erreicht werden soll.

Dabei bezieht die 36-jährige Sprachwissenschaftlerin auch den Chef oder die Personalabteilung mit ein. „Gemeinsam entwickeln wir eine Strategie: Was ist wichtig und was unwichtig – dafür muss manchmal auch der Blickwinkel geändert werden.“ Einmal hat sich im Gespräch gezeigt, dass nicht die mangelnden Sprachkenntnisse, sondern vielmehr die Nervosität das Problem sind. „In diesem Fall habe ich mit der Klientin Atemübungen trainiert. Auch das kann zum gewünschten Ziel führen.“

Karol Jefimow steht in der Werkstatt
© Karsten Lehmann

Know-How im sprachlichen Käfig

Seit Start des neuen Angebots im April 2016, das im Rahmen IQ Netzwerk Hamburg angeboten wird, haben 84 Teilnehmende das kostenlose Angebot genutzt. Karol Jefimow ist einer von ihnen. Der polnische Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker wanderte vor sieben Jahren nach Deutschland aus: „Hier gibt es einfach die beste KFZ-Technik – das hat mich gereizt.“ Die Ausbildung und der polnische Meisterbrief des 45-Jährigen wurden im November 2016 zu zwei von vier Teilen auf Meister-Niveau anerkannt.

Obwohl er diverse Sprachkurse an der Volkshochschule besucht hat, fühlt er sich mit seiner Sprache manchmal trotzdem noch nicht sicher am Arbeitsplatz: „Ich hätte gern mehr Kontakt mit meinen deutschen Kollegen“, beschreibt Herr Jefimow seine Motivation für seine Teilnahme am Sprachcoaching. Außerdem ist die Sicherheit im Kundengespräch und beim Schreiben von Angeboten wichtig für die Arbeit im Betrieb – die fehle ihm aber noch. Im Sprachcoaching trainiert Judith Rudolph beispielsweise verschiedene Techniken zur Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten und des Wortschatzes mit ihm.

Vom „Sprachcoaching“ profitieren Unternehmen, die Mitarbeitende beschäftigen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. In bis zu 15 Einzelterminen werden Menschen gecoacht, die berufstätig sind und Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache wünschen.

Stand: März 2019

Hinweis: Das IQ Projekt „Sprachcoaching“ endet 2018 im Förderprogramm IQ.